Version 2.01 no time to cry
lecture: Vom Bordstein bis zu Bergeshöhn
Computer haben Gefühle - Wir helfen ihnen diese auszudrücken.
Fernab von Theorien zu Killerrobotern und der Privatsphärendebatte, die dem Machine Learning 2.0 seit den 2010ern anhängt, schaffen wir künstlerische Intelligenz - Einen Algorithmus, der Gedichte generiert. Basierend auf einer Technik, die die Funktionsweise des menschlichen Gehirns grundlegend nachahmt, lehren wir einer Maschine zu reimen wie Goethe und Schiller oder KIZ und Sido. Dieselbe Technik und deren Weiterentwicklung lassen sich seit 2012 Google und Facebook einiges kosten. Die Rede ist vom Deep Learning. Als Enthusiasten in diesem Bereich möchten wir zeigen, was man mit Deep Learning alles tun kann außer Gesichter erschreckend gut zu erkennen.
Zudem wollen wir die Zuschauer anregen über Mensch und Maschine und deren Bewusstsein und Interaktion zu philosophieren. Wenn das Experiment gelingt verschwimmen die Grenzen der Protagonisten. Zuschauer können live Gedichte mit eigenem Input vom Algorithmus generieren lassen.
In den letzten Jahren habe ich mich viel mit dem Machen von Musik beschäftigt. Dabei wurde mir bewusst, dass sich Songtexte im Allgemeinen sehr ähnlich sind. Warum sollte also nicht ein Algorithmus das Schreiben für mich übernehmen?
So entstand folgende Idee: Man nehme ein Recurrent Neural Network (RNN) und trainiert dieses auf Basis aller deutschen Wikipedia-Einträge [1]. Das RNN lernt so die Wahrscheinlichkeiten mit der ein Wort auf eine Reihe vorangegangener Worte folgt. Im nächsten Schritt feintunen wir das Modell mit Gedichten beispielsweise von Goethe und KIZ.
Anschließend können wir uns ganze Texte vom Algorithmus generieren lassen, es bedarf lediglich der Eingabe einiger Worte. Wir können den Prozess zu jeder Zeit anhalten und Teile des generierten Texts verändern. Im besten Falle lernt der Algorithmus den Rhythmus und die Reime eines Gedichtes zu reproduzieren.
Die Intention des hier vorgestellten Projekts ist, dass die vom Algorithmus generierten Texte von Menschen vorgetragen werden. Es handelt sich somit um einen Gegenentwurf zum weitverbreiteten Ansatz Menschen generierten Text von Algorithmen vorlesen zu lassen.
Info
Day:
2015-08-15
Start time:
18:30
Duration:
00:30
Room:
Project 2501
Track:
Science
Language:
de
Links:
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Concurrent events
- Simulacron-3
- A practical prototyping primer
Speakers
KARN | |
Maximilian Ilse |