29C3 - Version 1.9
Referenten | |
---|---|
Moritz Simon Geist |
Programm | |
---|---|
Tag | Day 4 - 2012-12-30 |
Raum | Saal 1 |
Beginn | 16:00 |
Dauer | 01:00 |
Info | |
ID | 5180 |
Veranstaltungstyp | Vortrag |
Sprache der Veranstaltung | deutsch |
Feedback | |
---|---|
Haben Sie diese Veranstaltung besucht? Feedback abgeben |
Marvin und der Blues
Wie Roboterinstrumente zum Musik machen benutzt werden können
Autonomer Drumroboter, robotisches Glockenspiel oder klingende Installation: Musikinstrumente zu modifizieren und selbstzubauen bietet musik- und technikaffinen Geeks die Möglichkeit, vorgefertigten Klang-Setups etwas eigenständiges entgegenzusetzen. Drumroboter und Klanginstallationen üben dabei sowohl physisch als auch optisch einen besonderen Reiz aus: die Quelle des Klangs wird entdeckt.
Ich habe mich in den letzten zwei Jahren mit der Entwicklung und dem Bau des mechanischen Drumroboters MR-808 beschäftigt [3]. Die Installation MR-808 ist die mechanische Replik des berühmten Drumcomputers TR-808 (1981, Roland). Hierbei wurden 11 der ursprünglich 14 elektronisch erzeugten Sounds durch mechanische Klangerzeuger ersetzt.
Im ersten Teil dieses Vortrags gebe ich einen Überblick über die verschiedenen Ansätze und Konzepte für robotische Musikinstrumente. Im zweiten Teil gehe ich auf die technische Umsetzung mit Fokus auf dem mechanischen Drumroboter MR-808 ein. Abschließend werden mehrere Instrumente präsentiert, die zum spielen und experimentieren einladen. Nach zwei Hauptströmungen für mechanischen Klangerzeuger unterscheide ich autonome, lernfähige und somit selbständige Musikroboter ([1], [2]) und zum anderen programmierbare und deterministische Musikroboter die von einem Menschen gespielt werden (worunter auch meine Installation MR-808 fällt). Auf folgende Schwerpunkte wird näher eingegangen:
- die Einbeziehung des Zufalls durch die Transformation der Klangerzeugung in die (fehlerbehaftete) physische Welt,
- das Verschwinden des Einflusses eines menschlichen Künstlers und die Autonomie der Installation und der musikalischen Struktur
- die größtmögliche Kontrolle über klangliche Eigenschaften
Weiterhin erläutere ich oft verwendete Techniken am Beispiel des Drumcomputers MR-808:
- Aufbau & elektrische Ansteuerung, Arduino
- Programmierung mit MAX/MSP und Processing
- verwendete Aktoren
Latenzproblematik
[1] Gil Weinberg and Scott Driscoll: Toward Robotic Musicianship, 2006, Massachusetts Institute of Technology
- [2] Moritz Simon Geist: "MR-808", eine mechanische Replik des berühmten Drumcomputers TR808 (Roland, 1981)