29C3 - Version 1.9

F/a{hr-p).l//a,n
2.9/C-3

Referenten
Leena Simon
Programm
Tag Day 3 - 2012-12-29
Raum Saal 6
Beginn 18:30
Dauer 01:00
Info
ID 5179
Veranstaltungstyp Vortrag
Sprache der Veranstaltung deutsch
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Hacking Philosophy

Digitale Mündigkeit, Technikpaternalismus und warum wir Netzphilosophie brauchen

Wir sehen in der digitalen Technik großes Potential zur Demokratisierung und Befreiung der Menschen. Doch machen wir uns nichts vor. Technik kann genausogut der Entmündigung von Menschen dienen. Je komplexer sie wird, desto mehr sind wir von Vereinfachung abhängig und desto weniger Einfluss können wir selber auf die Technik nehmen.

Hacken und Philosophie haben eine große Gemeinsamkeit: ein ästhetisches Wohlbefinden, beim Erkennen oder Finden einer eleganten Lösung (was ja auch die Herkunft des Wortes "hack" ist). Doch bisher hat diese grundlegende Gemeinsamkeit noch wenig Gemeinsamkeiten produziert.

Auf dem Treffen der UN-Fernmeldeunion in Dubai fordern Politiker, Experten (was auch immer das sein mag) und Lobbyisten neue Regeln für das Internet. Was das bedeutet, wenn derartige Forderungen laut werden, ist uns ja schon klar: noch mehr Einschränkungen sollen kommen und wir müssen in absehbarer Zeit wieder auf die Straße gehen und protestieren.

Dabei ist es gar nicht so falsch, dass wir neue, zeitgemäße (moralische) Regeln brauchen, die auf das Internet angepasst sind. Dies hat nämlich unsere Gesellschaft derart umgestülpt, dass kaum ein Lebensbereich davon unberührt bleibt. Gerade unbedarftere Netzteilnehmende tappen immer wieder in böse Fallen, die hätten vermieden werden können. Und die Reaktion darauf sind regelmäßig Forderung nach mehr Beschränkungen. Neue ethische Regeln könnten dem vorbeugen.

Denn wieder einmal macht die Philosophie ihren Lieblingsfehler: Sie braucht zu lange, um sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Das Sprichwort mit dem Berg und dem Propheten legt nahe, dass wir den Philosophen mal ein wenig entgegen kommen sollten. Wie könnten sinnvolle moralische Regeln aussehen? Wie muss unsere Technik gestaltet werden, damit sie unsere Freiheit bewahrt und nicht mehr und mehr und mehr einschränkt? Ist ja nicht so, dass wir ganz bei Null anfangen müssten. Die Technikphilosophie hat da einiges vorgelegt. Wir können uns "Technikpaternalismus" vornehmen. Denn darüber können wir erfahren, welche Technik für unsere "digitale Mündigkeit" ganz sicher gefährlich wird und welche eher nicht. Netzethiken und Thesen gibt es zu Hauf. Was wir brauchen, ist etwas Allgemeingültiges, das auch der letzte DAU verinnerlichen kann.

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